Heilige Barbara
Vom eigenen Vater enthauptet
Sie war schön und klug und eine Tochter aus reichem Hause. Alles deutete für die junge Barbara, die der Legende nach im 3. Jahrhundert in der heutigen Türkei lebte, auf ein sorgenfreies Leben hin. Bis sie sich zum Christentum bekehrte und heimlich taufen ließ. Das brachte ihren heidnischen Vater so sehr in Rage, dass er die Tochter an den römischen Statthalter auslieferte.
Für Barbara beginnt ein grausames Martyrium. Sie wird gegeißelt, man schneidet ihr die Brüste ab, verbrennt sie mit Fackeln und schlägt sie mit Keulen. Alle Qualen jedoch bringen Barbara nicht dazu, ihrem Glauben abzuschwören.
Auf dem Weg ins Gefängnis pflückt sie einen verdorrten Zweig. Er gibt ihr Hoffnung
Barbara wird zum Tode verurteilt. Nachts erscheint ihr Christus in ihrer Zelle und heilt ihre Wunden. Trost findet sie auch in einem blühenden Kirschbaumzweig. Auf dem Weg in ihr Gefängnis hat sie den verdorrten Zweig gepflückt und ihn mit einigen Tropfen Wasser zum Blühen gebracht. In Erwartung ihres Todes wird er ihr zum Sinnbild des Glaubens: „Du schienst tot, aber bist aufgeblüht zu schönem Leben. So wird es auch mit meinem Tod sein. Ich werde zu neuem, ewigem Leben aufblühen.“
DER HEILIGE LEONHARD Wie wurde ein französischer Einsiedler zu einem der beliebtesten Heiligen des Alpenlandes? Warum ist der 6. November sein Festtag? Und warum feiern ihn die Bauern? Erfahren Sie mehr über den heiligen Leonhard.
Das Todesurteil wird vom eigenen Vater vollstreckt. Er enthauptet die Tochter und wird daraufhin von einem Blitz erschlagen.
Heute ist Barbara eine der populärsten Heiligen und gehört zu den Vierzehn Nothelfern. Von ihr erflehen die Menschen Schutz vor einem plötzlichen Tod und Beistand für die Sterbenden.
Hat Barbara wirklich gelebt oder ist sie nur eine Legende?
Ob die heilige Barbara, die unter anderem Schutzpatronin der Bergleute ist, wirklich gelebt hat, ist allerdings nicht sicher. Trotzdem haben sich vielerlei Volksbräuche rund um den Barbaratag am 4. Dezember entwickelt. Der wohl bekannteste sind die „Barbarazweige“, Apfel- oder Kirschbaumzweige, die am Gedenktag der Heiligen ins Haus geholt werden und pünktlich zum Weihnachtsfest erblühen.
„Barbara im weißen Kleid verkündet gute Sommerzeit“
(Bauernregel)
Weitere bedeutende Heilige im Dezember
6. Dezember
Nikolaus
Der Lieblingsheilige aller Kinder (zusammen mit Sankt Martin, freilich)
13. November
Lucia
Ihr Tag ist ein Lichterfest, etwa mit schwimmenden Kerzen auf dem Fluss
21. Dezember
Thomas
Der ungläubige Apostel – sein Tag ist der kürzeste, dunkelste des Jahres
26. Dezember
Stefan
Der erste Märtyrer des Christentums, wenige Jahre nach dem Tod Jesu
Text: Rosina Wälischmiller
schreiben sie eine e-mail an die autorinBARBARA – EINE DER BELIEBTESTEN HEILIGEN
• Die heilige Barbara wird oft zusammen mit einem Turm dargestellt: Ihr Vater hat sie der Legende nach dort eingesperrt. Zudem gilt der Turm als Symbol der Standfestigkeit ihres Glaubens im Angesicht der Hinrichtung.
• Die Märtyerin soll in Nikomedien gelebt haben, also in der Stadt Izmit in der heutigen Nordtürkei.
• Barbara gehört auch zu den Vierzehn Nothelfern – sie wird um Beistand für die Sterbenden angerufen.
• Sie gilt auch als Schutzpatronin vieler anderer Gruppen: etwa der Bergleute, Dachdecker, der Jungfrauen und Totengräber.