Blasius bei Halsweh
Der Heilige gegen Halsweh
„Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen. Es segne dich Gott, der Vater, und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.“ So lauten die Segensworte für den Blasiussegen, der in der katholischen Kirche am 3. Februar erteilt wird, am Gedenktag des heiligen Blasius.
Zwei überkreuzte Kerzen hält der Priester vor den Hals des Gläubigen, wenn er den Segen spendet. Er soll den Gesegneten vor Halsschmerzen und Husten sowie vor dem Erstickungstod schützen.
Weshalb bei Halsweh? Früher konnten Lungenkrankheiten den Tod bedeuten
Ernste Halskrankheiten wie Scharlach, Keuchhusten und Diphterie rafften früher viele Kinder und Erwachsene dahin. Heute haben sie zwar ihren Schrecken verloren, doch der Brauch des Blasiussegens hat sich über Jahrhunderte erhalten.
Entstanden ist dieser Segensbrauch im 16. Jahrhundert, seinen Ursprung aber hat er bereits im dritten Jahrhundert. Damals lebte in Sebaste, in der heutigen Türkei, der heilige Blasius. Er war Arzt, gottesfürchtig und tugendhaft. Als er zum Bischof von Sebaste erhoben wurde, war er bald auch Zielscheibe der Christenverfolgung unter Kaiser Licinius.
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Um den Schergen des Kaisers zu entkommen, versteckt sich der heilige Blasius in einer Felsenhöhle. Die Tiere des Waldes werden seine Freunde. Er segnet und heilt sie, zum Dank dafür bringen sie ihm Speisen.
Weil selbst die wildesten Tiere bei Blasius zahm waren, gilt der Heilige auch als Fürsprecher gegen Gefahren durch wilde Tiere und als Patron der Haustiere und Pferde. Früher war es deshalb auch Brauch, dass junge Hühner und Gänse am Gedenktag des Heiligen geweihtes „Blasiwasser“ bekamen, das sie vor Füchsen schützen sollte.
Dem heiligen Blasius selbst war so viel Glück nicht beschieden. Eines Tages, als er seine Gebete sprach, vernahm der Einsiedler die Stimme Gottes, die ihm sein bevorstehendes Martyrium ankündigte. Es dauerte nicht lange, da schickte der Statthalter des Kaisers seine Knechte auf die Jagd.
Der heilige Blasius konnte den Tieren des Waldes Einhalt gebieten
Diese wunderten sich, dass der Wald leer von Tieren war, bis sie schließlich an die Höhle des Blasius kamen, wo Fuchs und Hase, Rehe und Wölfe Zuflucht gesucht hatten. Als die Knechte ohne Beute zurückkehrten und ihrem Herrn berichteten, was sie gesehen hatten, befahl er ihnen, den Heiligen gefangenzunehmen.
Furchtlos und voller Gottvertrauen trat ihnen der heilige Blasius, der sie bereits erwartete, entgegen und hieß sie willkommen. Den Tieren, die sich auf die Verfolger stürzen wollten, gebot er Einhalt und befahl ihnen zurückzubleiben. Während des ganzen Weges predigte er den Knechten und allen Menschen, die ihm begegneten.
„Auf die Fürsprache des heiligen Blasius bewahre dich der Herr vor Halskrankheit und allem Bösen.
Es segne dich Gott, der Vater, und der Sohn und der Heilige Geist. Amen.“
(Blasiussegen)
Darunter war auch eine verzweifelte Mutter, die ihm ihr sterbendes Kind vor die Füße legte und um Hilfe flehte, weil es an einer Fischgräte zu ersticken drohte. Der heilige Blasius kniete neben dem Bündel nieder, betete und segnete das Kind und bewahrte es vor dem Tod. Das Wunder verbreitete sich in Windeseile. Und so kam es, dass die Menschen bei vielen Übeln und ganz besonders bei Halskrankheiten den heiligen Blasius anriefen und seine Fürsprache erbaten.
Für Blasius aber war der schwere Weg noch nicht zu Ende. Er wurde dem Statthalter vorgeführt, der von ihm verlangte den heidnischen Göttern zu opfern. „Ich opfere meinem Herrn Jesus Leib und Seele, deinen Göttern aber nichts“, bekam er zur Antwort. Damit hatte Blasius sein eigenes Todesurteil gesprochen.
Der heilige Blasius gehört heute zu den Vierzehn Nothelfern
Mit eisernen Wollkämmen zogen ihm die Folterknechte die Haut vom Leib und warfen ihn in einen Teich. Der Heilige Blasius aber schritt trockenen Fußes wieder an Land, nachdem er über dem Wasser das Kreuzzeichen geschlagen hatte. Trotzdem sollte Blasius hingerichtet werden.
Mit einer letzten Bitte wandte er sich vor seinem Tod an Gott: Alle, so betete der Heilige, die in seinem Namen um Heilung von einer Halskrankheit oder anderem Übel flehten, sollten erhört werden. Eine Stimme vom Himmel gewährte ihm diesen Wunsch, der ihm in der Volksfrömmigkeit einen Platz unter den Vierzehn Nothelfern eingebracht hat, den Heiligen, an die sich die Gläubigen immer dann vertrauensvoll wenden, wenn Not und Bedrängnis groß sind.
Also wenn das nächste Ihr Nachbar niest, dann wünschen Sie ihm doch den Blasius!
Text: Rosina Wälischmiller
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In der Legende war Blasius ein Freund der Tiere – und sie waren seine. Als ein Wolf einer armen Frau ihr Schwein raubte, sorgte Blasius dafür, dass er es unversehrt zurückbrachte.
Zum Dank soll die Frau den Heiligen im Gefängnis mit Brot, Wein und Früchten versorgt haben. Darum ließ man am Blasiustag früher auch diese Speisen segnen. Heute ist das unüblich geworden.
Sankt Blasius ist auf Trab und stößt dem Winter die Hörner ab.
(Bauernregel)