Wiesn Tipps
Auf geht's zum Oktoberfest!
Auf geht's zur Wiesn!
... und zwar am besten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Allerdings bitte nicht zur U-Bahnstation Theresienwiese (Linie U4/U5), denn die ist besonders am Wochenende und zu Stoßzeiten hoffnungslos überfüllt. Wenn Sie keine Lust darauf haben, sich am Bahnsteig und auf den Rolltreppen durch die Massen schieben zu lassen, gibt's ein paar Alternativen:
Die U-Bahnhaltestellen Schwanthalerhöhe (Linie U4/U5), Goetheplatz und Poccistraße (Linie U3/U6) nutzen. Von da aus ist die Theresienwiese gut zu erlaufen. Oder mit der S-Bahn entweder bis zur Haltestelle Hackerbrücke oder Hauptbahnhof (alle S-Bahnlinien halten dort) fahren und dann zu Fuß gehen, einfach immer der Menschenmenge nach.
Am Wochenende oder doch lieber unter der Woche?
Die besucherstärksten Tage sind natürlich die Wochenenden, während es unter der Woche von Montag bis Donnerstag deutlich gemütlicher zugeht. Die Stadt München hat auf den Erfahrungen der letzten Jahre ein Oktoberfest-Barometer erstellt, auf dem Sie sehen, wann die Zeit für einen Wiesnbesuch besonders günstig oder auch ungünstig ist.
Ein Wiesn Tipp für Eltern ist der Familientag jeden Wiesn-Dienstag von 10:00 bis 19:00 Uhr – dann gibt es bei vielen Fahrgeschäften und Buden familienfreundliche Sonderpreise. Je später es wird, desto voller ist auch das Oktoberfest. Daher mit Kindern lieber schon am Vormittag kommen, da geht's noch etwas ruhiger zu.
Dirndl, Lederhosen, Janker?
Tja, was zieht man denn nun zum Oktoberfest an? Eigentlich kaum zu glauben, aber sich in Tracht für die Wiesn auszustaffieren, ist eher neu. Erst seit dem Jahr 2000 werden Dirndl und Lederhosen gerne auf dem Oktoberfest ausgeführt. Grundsätzlich ist Tracht aber natürlich keine Pflicht und jeder darf anziehen, was er will.
Wer im Dirndl kommen will, sollte seine Dirndlschürze richtig binden. Aber wie war das gleich nochmal? Wer verheiratet oder in festen Händen ist, trägt die Schleife rechts. Wer noch zu haben ist, bindet die Schleife links. Ist die Dirndlschleife hinten, heißt das entweder verwitwet, oder die Dame ist eine Bedienung.
Unsere weiteren Wiesn Tipps: Bequeme und feste Schuhe sollten auch nicht fehlen, denn überall sind Bierpfützen, und es kann auch mal vorkommen, dass einem im Getümmel einer mit seinem Haferlschuh auf den Fuß steigt (Aua!). Auch eine Jacke oder ein Janker schaden nicht, denn sobald die warme Herbstsonne weg ist, kann’s ziemlich frisch werden.
Was darf mit, was nicht?
Das darf oder sollte mit:
- kleine Tasche (höchstens 3 Liter Fassungsvermögen und nicht größer als 20 x 15 x 10 cm)
- Kinderwagen (außer an Wiesn-Samstagen und am 3. Oktober; sonst bis 18 Uhr erlaubt)
- Personalausweis
- genug Bargeld (es gibt zwar Bankautomaten, aber die sind rar, und Schlangen sind vorprogrammiert)
Das muss zuhause bleiben:
- Rucksäcke und große Taschen (Gepäck-Aufbewahrungen gibt's am Hauptbahnhof oder vor dem Gelände)
- gefährliche Gegenstände (dazu kann auch das Trachtenmesser gehören)
- Glasflaschen
- Gassprühdosen
- Tiere (außer es ist ein ausweisbarer Assistenzhund)
Augustiner, Hofbräu oder Schottenhamel?
Ja, in welches Zelt soll es denn nun gehen? Bei vierzehn großen Zelten und vielen kleinen Zelten fällt die Entscheidung, wo die Mass auf der Wiesn getrunken wird und die Wiesn Schmankerl gegessen werden, nicht gerade leicht. Hier gibt's einen kleinen Überblick:
Armbrustschützen-Festzelt: urig und gesellig; für alle, die Wert auf Gemütlichkeit legen
Augustiner-Festhalle: bodenständig und traditionell; besonders bei Familien und Münchnern beliebt
Fischer-Vroni: gemütlich; beliebt bei Alt und Jung und für Genießer
Hacker-Festzelt: Party, Party, Party; die feierfreudige Jugend fühlt sich hier besonders wohl
Hofbräu-Festzelt: international; vor allem bei Gästen aus Amerika, Australien und Italien beliebt
Käfer Wiesn Schänke: schickimicki; für die Promis und alle, die gesehen werden wollen
Kufflers Weinzelt: edel und urig zugleich; besonders für Weintrinker und zu später Stunde für Feierfreudige
Löwenbräu-Festzelt: herzlich-bayerisch; für Ortsansässige und Touristen
Marstall: traditionell und trotzdem modern; bei Stars und Sternchen beliebt
Ochsenbraterei: gediegen und urgemütlich; zum Verweilen und Feiern
Pschorr-Bräurosl: heimatverbunden; für alle, die eine urige Stimmung suchen
Schottenhamel-Festhalle: traditionsbewusst wegen des Wiesn-Anstichs; bei jungen Leuten und Studenten beliebt
Schützen-Festzelt: schick und lässig; bei Münchner Jungpromis und Angehörigen der Adelsfamilien beliebt
Winzerer Fähndl: traditionsreich; für Jung und Alt
„Na, mia san dicht!“
... wird Sie der Sicherheitsdienst begrüßen, wenn Sie Samstagnachmittag oder am Abend ins Bierzelt wollen. Denn oft sind die Zelte schon kurz, nachdem sie geöffnet haben, wieder wegen Überfüllung geschlossen. Nur, wer dann eine Reservierung hat, kommt noch rein. Alle anderen müssen sich auf eine längere Wartezeit einstellen – die leider oft vergebens ist.
Wer also keinen Tisch reserviert hat, sollte am Wochenende früh aufstehen! Am besten kommen Sie dann bereits zur Öffnung der Zelte auf die Wiesn. Unter der Woche sollten Sie spätestens bis zum Nachmittag da sein, wenn Sie ins Zelt wollen.
In den Biergärten sind die Aussichten auf einen Platz meist etwas besser, da man hier nicht reservieren kann. Die perfekte Gelegenheit, die Herbstsonne zu genießen, die sich oft zur Wiesnzeit noch in München zeigt. Und Sie dürfen Ihre eigene Brotzeit mitbringen.
Nach der Wiesn ist vor der Wiesn...
... wenn es um Reservierungen geht. Denn bereits im November nehmen die ersten Zelte schon wieder die Reservierungsanfragen fürs nächste Jahr an. Meistens per Fax, manche haben auch einen Telefon-Service. Wann genau die Reservierungsbüros öffnen, geben die Zelte online auf ihren Webseiten bekannt. Ob's mit der Reservierung geklappt hat, erfahren Sie dann im Frühjahr.
Reserviert werden kann immer nur tischweise, also für jeweils 10 Personen. Eine Reservierung kostet nichts, aber für jeden reservierten Tisch müssen Marken für Getränke und Essen gekauft werden – meist zwei Mass Bier und ein Hendl pro Person. Im Zelt bezahlt man dann später mit den Marken wie mit Bargeld.
Wenn Sie einen Tisch reserviert haben, dann unbedingt die Uhrzeit einhalten, denn sonst werden die reservierten Tische neu besetzt. Potentielle Anwärter gibt es genug ...
Ab nach Hause oder doch noch nicht?
Mei, die Zeit auf dem Oktoberfest vergeht einfach immer viel zu schnell! Kaum hat man sich seinen Platz im Festzelt erkämpft, ist schon wieder Zapfenstreich. Die meisten Zelte schließen um 23:30 Uhr, die letzte Mass gibt's eine Stunde davor – nur die „Wiesn Schänke“ und das „Weinzelt“ haben bis 1 Uhr geöffnet.
Nach Zeltschluss ist der Ansturm auf die öffentlichen Verkehrsmittel und Taxis natürlich besonders groß. Wer es nicht so weit hat (und noch gehen kann), der läuft am besten nach Hause! Oder Sie fahren noch eine Runde mit dem Riesenrad und warten, bis die erste Welle weg ist.
Und wer den Abend noch gar nicht enden lassen will, kann noch auf einer After-Wiesn-Party in der Innenstadt weiterfeiern ...
Anekdoten und ein Blick hinter die Kulissen
Auch für waschechte Münchner ein echtes Erlebnis sind Führungen über die Wiesn. Mal ehrlich, wussten Sie, zu welchem Anlass das Oktoberfest auf der Theresienwiese entstanden ist? Oder warum es eigentlich nicht Septemberfest heißt, wo es doch größtenteils im September stattfindet? Und wie die Festzelte aufgebaut sind und die Krinoline funktioniert?
Neugierig geworden? Auf den Wiesnführungen bekommen Sie Antworten auf all diese Fragen und werfen einen Blick direkt hinter die Kulissen des bekanntesten Volksfestes der Welt. Sie werden fachkundig durchs Festzelt-Labyrinth geführt und erfahren allerhand Anekdoten und Kuriositäten zur Wiesn.
Mehr Informationen gibt’s beim Universum Oktoberfest.