5 Fakten zum Fasten

5 Dinge über die Fastenzeit, die Sie noch nicht wussten

Ein Schälchen Gemüsesuppe als Fastenspeise
Als kleine geistige Stärkung für die entbehrungsreichen Wochen – hier sind 5 interessante Fakten über die Fastenzeit:

 

1. Die Sonntage gehören nicht zur Fastenzeit

Denn die Sonntage gelten als „kleine Auferstehungstage“ und sind vom Fasten ausgenommen. Rechnen Sie’s nach: Eine vierzigtägige Fastenzeit, die an Aschermittwoch beginnt, endet eigentlich nicht an Ostern – sondern nur, wenn man die Sonntage nicht mitzählt.

Aus diesem Grund wurde wahrscheinlich im 6. oder 7. Jahrhundert der Beginn der Fastenzeit vorverlegt: vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den Mittwoch davor, den Aschermittwoch.

2. Flüssiges bricht das Fasten nicht“

Eigentlich war Alkohol in der Fastenzeit früher verboten. Trotzdem brauten Mönche ein Starkbier, das besonders nahrhaft war, um ihren Kalorienbedarf auch in der Fastenzeit zu decken. Dabei beriefen sie sich auf die lateinische Regel „Liquida non frangunt ieunum“ – Flüssiges bricht Fasten nicht.

Die Mönche sollen sogar eine Kostprobe des Fastenbiers nach Rom geschickt haben, um sich vom Papst den Genuss genehmigen zu lassen. Bis es in Rom ankam, war das Bier allerdings verdorben und der Papst entschied, dass dieses ungenießbare Getränk gerade recht für die Fastenzeit sei.

3. Was aus dem Wasser kommt, galt als Fisch

Fleisch war einst in der Fastenzeit verboten, Fisch erlaubt – doch diesen Spruch legten früher manche sehr fantasievoll aus. Man wies zum Beispiel darauf hin, dass eine Gans ja mit den Füssen im Wasser paddle, also zumindest unter der Wasseroberfläche wie ein Fisch sei. Auch die fettreichen und nahrhaften Biber hat man damals zu Wassertieren erklärt und verspeist.

Heute wird der Verzicht auf Fleisch von der Kirche nur noch am Karfreitag und Aschermittwoch verlangt. Viele verzichten jedoch trotzdem in der Fastenzeit auf Fleisch.

4. Faschingskrapfen machte man, damit die Butter nicht verdirbt

Die mittelalterlichen Fastenregeln besagten, dass sogar Milchprodukte verboten seien. Deswegen wurde in den Tagen vor Aschermittwoch fest gebacken, um Milch, Butter oder Rahm noch rechtzeitig zu verwerten.

Der Fastnachtsdienstag wird daher im Französischen auch Mardi Gras, also „fetter Dienstag“ genannt, im Englischen Pancake Tuesday: „Pfannkuchendienstag“. Ab 1486 erlaubte Papst Innozenz dann auch den Verzehr von Nahrungsmitteln, die aus Milch hergestellt sind.

5. Schokolade ist eine Fastenspeise

Im 16. Jahrhundert schickten mexikanische Bischöfe einen ihrer Mönche zum Papst. Denn Pius V. sollte entscheiden, ob der im Kloster hergestellte Kakaotrank „Xocolatl“ in der Fastenzeit getrunken werden dürfe. Der Papst war auf der Seite der Schokolade.

Als später auch feste Schokolade hergestellt wurde, kam es Anfang des 17. Jahrhunderts zu einem Glaubenskrieg: Die Jesuiten befürworteten die Schokolade, die Dominikaner wollten sie während der Fastenzeit verbieten. Heute verzichten viele Leute freiwillig 40 Tage lang auf Schokolade und andere Süßigkeiten.