Kürbis

Der Star der grauen Tage

Kürbisse aufgeschichtet an einer Hauswand
Was wäre der Herbst ohne Kürbisse? Draußen verscheuchen sie als gruselige Fratzen die bösen Geister und drinnen verwöhnen sie als raffiniertes und vielseitiges Herbstgemüse den Gaumen. Wir haben die wichtigsten Tipps zur Kürbis-Saison für Sie zusammengestellt.

 

Bunte Vielfalt

Kürbisse gibt es in vielen verschiedenen Sorten, Farben und Formen, von winzig bis riesig und von ungenießbar bis köstlich. In unseren Küchen werden vor allem der Hokkaido-Kürbis und der Moschus-Kürbis verwendet.

Kürbis-Sorten: Hokkaido-Kürbis

Der Hokkaido-Kürbis gehört, obwohl er nur zwischen einem und drei Kilo wiegt, zu den Riesen­kürbissen. Er schmeckt leicht nussig und hat ein festes Fruchtfleisch. Er ist für alle geeignet, die es eilig haben, denn er kann samt der typisch dunkelorangenen Schale gegessen werden.

Kürbis-Sorten: Butternut-Kürbis

Der Butternut-Kürbis gehört zu den Moschus-Kürbissen und wiegt zwischen 200 g und zwei Kilo. Wegen seiner länglichen Form wird er auch Birnenkürbis genannt. Die Schale ist gelblich bis hellorange und sollte vor dem Essen entfernt werden. Das Fruchtfleisch schmeckt besonders zart und fein buttrig.

Kürbis-Sorten: Muskat-Kürbis

Auch der Muskat-Kürbis gehört zur Sorte der Moschus-Kürbisse. Er kann ein Gewicht von bis zu 40 Kilo erreichen. Charakteristisch ist seine runde, gerippte Form und die leuchtend orange bis dunkelgrüne Schale. Er hat ein intensives Aroma, ist arm an Kernen und hat daher besonders viel Fruchtfleisch.

Der Frische-Test

Frische und reife Kürbisse erkennt man am Klang. Sie sollten hohl klingen, wenn man mit dem Finger leicht auf sie klopft. Wichtig ist auch, dass die Schale unbeschädigt ist und keine Druckstellen hat. Zudem sollte der Kürbis noch einen Stiel haben, der gut verholzt ist.

Bei kühler und trockener Lagerung an einem dunklen Ort halten sich Kürbisse bis zu acht Wochen. Wenn der Kürbis einmal angeschnitten ist, hält er sich im Kühlschrank noch etwa drei bis vier Tage.

Kürbisse in vielen verschiedenen Formen und Farben

Zerteilen, schälen, entkernen und trocknen

Kürbisse zu zerteilen ist gar nicht so einfach, weil ihr rohes Fleisch sehr hart ist. Daher verwenden Sie am besten ein schweres und stabiles Messer. Zuerst den Kürbis halbieren und mit einem Esslöffel die Kerne ausschaben. Dann können Sie ihn, wenn nötig, schälen, in Viertel schneiden und in kleine Stücke würfeln.

Wer sowieso gegartes Kürbisfleisch verwenden möchte, kann sich die Arbeit mit dem Zerteilen sparen. Einfach nur den Kürbis halbieren und entkernen und im Ofen bei ca. 150 Grad etwa 30 Minuten backen, bis das Kürbisfleisch weich ist. Nach dem Auskühlen kann man das Kürbisfleisch ganz leicht herauslösen und zum Beispiel pürieren.

Kleiner Tipp: Die Kürbiskerne nicht wegwerfen, sondern gründlich von den Fasern säubern und gut trocknen lassen. Dann mit etwas Öl auf ein Backblech geben und für etwa 30 Minuten bei 180 Grad im Ofen backen. Die Kerne währenddessen ein- bis zweimal durchrühren. Angeröstete Kürbiskerne eignen sich perfekt zum Verfeinern von Suppen und Salaten.

Vielseitiger Genuss

Der Kürbis ist ein wahrer Alleskönner: Er schmeckt als Suppe, im Auflauf, als Zutat in Fleisch- und Gemüsegerichten oder auch im Dessert und in Marmeladen. Mit nur 20 bis 40 Kalorien pro 100 Gramm ist der Kürbis übrigens besonders kalorienarm und macht trotzdem satt. Lassen Sie sich von unseren zwei Rezepten inspirieren!

Das ganze Jahr Kürbisfreude

Hauptsaison haben Kürbisse aus heimischem Anbau je nach Sorte von Ende August bis in den November hinein. Damit Sie aber das ganze Jahr über das Herbstgemüse genießen können, lassen sich Kürbisse sehr gut einfrieren.

Dazu am besten das Fruchtfleisch je nach Sorte schälen, die Kerne entfernen, in Würfel schneiden und dann roh einfrieren. Eine andere Möglichkeit ist, das gewürfelte Kürbisfleisch in einem Topf mit Wasser weichzukochen und danach zu pürieren. Das erkaltete Püree portionsweise einfrieren. So sparen Sie sich später viel Zeit, wenn Sie zum Beispiel eine Kürbissuppe kochen.

Gruselige Fratzen

Der Brauch, an Halloween einen Kürbis auszuhöhlen, stammt aus Irland. Er erinnert an die Sage um einen Trunkenbold namens Jack O’Lantern, der den Teufel lange Zeit an der Nase herumführte und nach seinem Tod weder im Himmel noch in der Hölle aufgenommen wurde. Der Teufel überließ ihm lediglich ein Stück Kohle, das Jack in eine ausgehöhlte Rübe legte, um im Schein dieses Lichts zwischen den Welten zu wandern. Aus der irischen Rübenlaterne wurde bei den irischen Auswanderern in Amerika die berühmte Kürbislaterne.

Damit der ausgehöhlte und kunstvoll geschnitzte Kürbis nicht so schnell verfault, wird er innen mit Essig ausgespült und von außen mit Haarspray besprüht.

Illustration eines Kürbis

Wussten Sie's schon?

  • Kürbisse sind botanisch gesehen Beeren.
  • Mit der Entdeckung Amerikas gelangte der Kürbis nach Europa, wo bis dahin nur seine Verwandten, etwa die Gurke oder die Melone, bekannt waren.
  • Kürbisse enthalten neben wichtigen Mineralstoffen wertvolle Fettsäuren, Vitamin E und Beta-Carotin, das auch für das leuchtende Orange der Früchte verantwortlich ist. Beta-Carotin schützt die Zellen und hemmt Entzündungen.
  • Schon die Indianer erkannten die Heilkraft des Kürbisses vor Jahrtausenden. So kurierten sie zum Beispiel Brandwunden und Verletzungen mit Umschlägen aus Kürbisbrei.