Wespen vertreiben - Was tun gegen Wespen?

Was hilft gegen die schwarz-gelben Gäste im Garten?

Wespen vertreiben: Wespe auf einer Blume
Kaum sitzt man gemütlich mit einem Stück Kuchen oder einem Eis im Garten, gesellen sich auch schon die ersten ungebetenen schwarz-gelben Gäste dazu. Wir zeigen, wie Sie natürlich Wespen vertreiben können und geben Empfehlungen für ein entspanntes Miteinander.

 

Welche Wespenarten sind besonders aufdringlich?

Es summt und brummt gerade so in unseren Gärten. In den heißen Sommermonaten ist nämlich Hochsaison für Bienen, Wespen und Hummeln. Kaum wollen wir aber draußen unseren Kuchen oder ein Eis genießen, kommen uns oft besonders Wespen unangenehm nahe.

Wir Menschen empfinden besonders zwei Wespenarten als aufdringlich: Die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe. Sie sind auch für den häufig eher schlechten Ruf von Wespen verantwortlich. Die anderen acht heimischen Arten fliegen eher auf Blüten statt auf Süßes und interessieren sich nicht sonderlich für den Menschen und seine Lebensmittel.

Welchen Nutzen haben Wespen für den Garten?

Was leider oft vergessen wird: Wespen sind sehr nützliche Helfer im Garten. Sie sind genau wie Bienen und Hummeln wichtige Bestäuber für Wild- und Nutzpflanzen und vertilgen eine große Menge an Insekten wie Spinnen, Mücken, Raupen und Fliegen. Denn Wespen füttern ihren Nachwuchs nur mit eiweißreicher Kost. So tragen sie zur natürlichen Schädlingsbekämpfung bei.

Im August ändern Wespen allerdings ihr Nahrungssuchverhalten. Bis etwa Mitte des Monats ernähren sie sich und ihre Larven hauptsächlich mit Insekten. Wenn dann die Brutphase endet, benötigen Wespen Zucker zum Überleben. Neben Fallobst und Blüten finden sie diesen vor allem auch in unseren süßen Lebensmitteln wie Säften, Kuchen oder Eis. Genau die Getränke und Speisen, die wir auch gerne im Sommer draußen genießen.

Wespen vertreiben – Wespe sitzt auf Süßspeise

Worauf sollte man beim Umgang mit Wespen achten?

Kommen uns Wespen zu nahe, dann, weil sie auf Nahrungssuche sind und nicht, weil sie uns stechen wollen. Eine Wespe sticht nämlich nur dann zu, wenn sie sich von uns Menschen unmittelbar bedroht fühlt. Damit Mensch und Wespe entspannt miteinander leben können, reicht es schon, ein paar einfache Regeln einzuhalten:

  • Bleiben Sie ruhig, wenn eine Wespe Sie oder Ihr Essen umschwirrt. So regen Sie die Tiere nicht auf, und irgendwann verschwinden sie von ganz allein.
  • Machen Sie keine hektischen oder schnellen Bewegungen in der Nähe von Wespen oder ihren Nestern. Das macht die Tiere aggressiv. Machen Sie wenn dann eher langsame Wischbewegungen oder schieben Sie die Wespe mit einer Zeitung sanft weg.
  • Pusten Sie die Tiere nicht an, um sie zu vertreiben. Denn Wespen empfinden das Kohlendioxid in unserer Atemluft als Alarmsignal und fühlen sich dann bedroht.
  • Auch Kindern sollte man beibringen, dass sie sich möglichst ruhig verhalten, wenn ihnen eine Wespe zu nahe kommt.

Gibt es Hausmittel, um natürlich Wespen vertreiben zu können?

Eine Ideallösung zur Wespenabwehr gibt es leider noch nicht. Aber man kann die Bedingungen für Wespen im Garten und auf der Terasse so gestalten, dass sie weniger attraktiv für sie sind:

  • Ernten Sie Ihre Obstbäume rechtzeitig ab und sammeln Sie das Fallobst möglichst schnell auf. So werden die hungrigen Tiere nicht durch den süßen Duft angelockt.
  • Räumen Sie morsches Holz, das im Garten herumliegt, bereits im Frühjahr weg. Denn Wespen nutzen es für ihren Nestbau. 
  • Blattläuse an Ihren Pflanzen sollten Sie ebenfalls bekämpfen, da das süße Sekret der Läuse Wespen anzieht.
  • Gehen Sie sparsam mit Parfüm, Cremes und Duftlampen um. Der Geruch kann Wespen magisch anziehen.
  • Wenn Sie eine Grillparty veranstalten, sollten Sie kein großes Buffet im Freien aufbauen, sondern nur die Speisen nach draußen tragen, die Sie auch wirklich essen.
  • Decken Sie Speisen und Gläser ab und verschließen Sie offene Flaschen. Räumen Sie Essensreste gleich weg.
  • Passen Sie auf, dass Sie keine Wespe beim Essen oder Trinken verschlucken. Trinken Sie am besten nur durch dünne Strohhalme.
  • Achten Sie bei Kindern darauf, dass sie keine Essensreste in den Mundwinkeln oder klebrige Hände haben, die Wespen anlocken könnten.

Um von den ungebetenen Gästen möglichst in Ruhe gelassen zu werden, können Sie die Methode der Ablenkfütterung ausprobieren. Dabei bieten Sie den Wespen in einer ruhigen Ecke am Ende Ihres Gartens reife, aufgeschnittene Weintrauben an. Bekommen die Tiere dort jeden Tag Nachschub, merken sie sich diesen Futterplatz und fliegen bei ihrer Nahrungssuche nach einiger Zeit gezielt von selbst dorthin. Der eigentliche Ort des Geschehens, die Kaffeetafel oder die Grillparty, ist dann weniger interessant für die Wespen.

Wespen vertreiben – Wespe sitzt auf einem Holztisch

Was hilft bei einem Wespenstich?

Wenn doch mal eine Wespe gestochen hat, sollten Sie vor allem Ruhe bewahren. In der Regel sind Wespenstiche mit einfachen Mitteln behandelbar.

  • Kühlen Sie die Einstichstelle mit einem Eiswürfel oder einem Kühlakku. Das lindert den Juckreiz.
  • Legen Sie eine halbe Zwiebel auf die Stelle. Das hilft gegen die Schwellung.
  • Antiallergische Gele aus der Apotheke kühlen und wirken gleichzeitig gegen die Schwellung.
  • Wenn Sie keine Hilfsmittel zur Hand haben, reiben Sie die Stichstelle mit Spucke ein.

Bei einem Stich im Mund- oder Rachenraum muss man unbedingt darauf achten, dass die Atemwege nicht zuschwellen. Am besten einen Eiswürfel lutschen und einen Arzt aufsuchen. Auch für Allergiker sind Wespenstiche sehr gefährlich: Symptome wie Atemnot, Schwindel oder Erbrechen deuten auf eine allergische Reaktion hin, die unbedingt durch einen Arzt behandelt werden muss.

Was sollte man bei einem Wespennest im Garten tun?

Wenn man ein Wespennest im eigenen Garten oder am Haus entdeckt, ist die Verunsicherung oft sehr groß. Ein friedliches Miteinander ist aber möglich, wenn man sich an ein paar einfache Grundsätze hält.

Am besten ist es, wenn Sie einen Abstand von mindestens 3 Metern zum Nest einhalten können. Denn kommt man dem Nest zu nahe, fühlen sich Wespen bedroht und reagieren aggressiv. Auch sollten Sie unbedingt darauf achten, den Wespen ihre Flugbahn zu ihrem Nest nicht zu versperren.

Wenn es nicht möglich ist, den Mindestabstand einzuhalten, weil das Wespennest zum Beispiel an einer sehr ungünstigen Stelle ist, kann man das Nest von einem Experten umsiedeln lassen. Naturschutz­behörden, Imker oder Wespenbetreuer bieten hier oft ihre Hilfe an. Auf eigene Faust sollte man nie versuchen, ein Wespennest zu entfernen. Denn das kann sehr gefährlich werden.

Übrigens: Wespennester werden immer nur eine Saison bewohnt. Das bedeutet, an alten Nestern haben Wespen kein Interesse mehr und besiedeln es nicht noch einmal.