Weihnachtsplätzchen

Glückseligkeit aus Mehl und Zucker

Bozner Zelten, Spitzbuben, Basler Brunsli, Schwäbische Springerle und Vanillekipferl
Es gibt eine Zeit im Jahr, die ist für die Sinne. Der Duft, der süße Schmelz, die warmen Erinnerungen an die Kindheit – das ist Weihnachten. Plätzchen sind gesund für die Seele. Jede Region des Alpenlands hat dafür ihre eigenen Rezepte.

 

Spitzbuben

Dieses Rezept für die klassischen Plätzchen aus Bayern machen jeden zum Spitzbuben – genauer gesagt: zum Stibitzbuben.
Gericht Plätzchen
Herkunft Bayern
Portionen 50 Stück etwa
Kalorien 453 kcal

Zutaten

  • 450 g Mehl
  • 300 g Butter gewürfelt
  • 170 g Puderzucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 3 Eigelb
  • Marmelade

Zubereitung

  1. Alle Zutaten außer der Marmelade zu einem Teig verkneten und diesen etwa 1 Stunde lang kühl stellen.

  2. Dann ausrollen und als Unterteile je 25 runde Plätzchen sowie als Oberteile runde Plätzchen mit einem großen Loch in der Mitte ausstechen und bei 170 Grad hell backen.
  3. Auskühlen lassen, das Unterteil mit Marmelade bestreichen, Oberteil aufsetzen und mit Puderzucker bestäuben.

 

Bozner Zelten

Weihnachten ohne Zelten geht in Südtirol überhaupt nicht.
Gericht Gebäck
Herkunft Südtirol
Kalorien 304 kcal

Zutaten

Für die Früchtemasse

  • 500 g Feigen
  • 250 g Dörrbirnen
  • 250 g Walnüsse
  • 500 g Sultaninen
  • 125 g Rosinen
  • 125 g Pinienkerne
  • 250 g Aranzini
  • 250 g Zitronat
  • 15 g Zimtpulver
  • 10 g Nelkenpulver
  • 2 Stück Zitrone (Schale, gerieben)
  • 1/4 l Rum
  • 1/4 l Wermut (rot)
  • 1/8 l Weinbrand

Für den Teig

  • 15-20 g Hefe
  • 3/8 l Milch
  • Zucker (nach Belieben)
  • 125 g Weizenmehl
  • Salz
  • 250 g Roggenmehl
  • Fett (für das Backblech)

Zum Verzieren

  • Mandeln
  • kandierte Früchte
  • Pinienkerne und Nüsse

Für die Fertigstellung

  • 100 ml Honigwasser

Zubereitung

  1. Für die Bozner Zelten sämtliche Früchte für die Masse klein hacken, mit den Gewürzen, Aromen, Rum, Wermut und Weinbrand vermischen und über Nacht ziehen lassen. Am nächsten Morgen aus Hefe, etwas Milch, Zucker, wenig Weizenmehl und Salz einen Vorteig zubereiten. Dann das Roggenmehl einarbeiten und mit der Früchtemasse gut verkneten.
  2. Backbleche gut befetten und aus dem Teig nach Belieben fingerdicke ovale, stern-, kreis- oder herzförmige Zelten formen. Zelten auf das Blech legen, nach Lust und Laune mit Mandeln, kandierten Früchten, Pinienkernen und Nüssen verzieren und 10 bis 15 Minuten gehen lassen. Die Bleche in das auf 180 Grad vorgeheizte Backrohr schieben und 1/2 Stunde lang backen, bis die Mandeln eine rosa Farbe annehmen.
  3. Zelten aus dem Rohr nehmen, mit kaltem Honigwasser bestreichen, bis sie schön glänzen. Anschließend über Nacht auskühlen und trocknen lassen. Bozner Zelten einzeln in Klarsichtfolie einschlagen und bis zum Verzehr darin aufbewahren.

 

Basler Brunsli

Mandeln, Schokolade und Kakao: Probieren Sie den Schweizer Klassiker aus der Weihnachtsbäckerei.

Gericht Plätzchen
Herkunft Schweiz
Portionen 4 Dutzend Stück
Kalorien 490 kcal

Zutaten

  • 2 Eier
  • 40 g Kakaopulver
  • 250 g Mandeln
  • 250 g Puderzucker
  • 2 EL Mehl
  • 1 Messerspitze Nelkenpulver
  • 100 g Schokolade
  • 1 Päckchen Vanillezucker

Zubereitung

  1. Schokolade schmelzen und mit allen Zutaten zu einem Teig verarbeiten. Den Teig in Küchenfolie wickeln und 1 Stunde kaltstellen. Anschließend ausrollen, Figuren aus­stechen und auf einem Backblech 4 Stunden trocknen lassen.

  2. Dann die Brunsli im vorgeheizten Backofen auf 250 Grad etwa 6 Minuten backen. Noch heiße Brunsli mit Wasser bepinseln.

Unser Tipp für fleißige Weihnachtsbäcker*innen

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Schwäbische Springerle

Diese traditionellen Plätzchen bestechen durch ihre Form und ihren Geschmack nach Anis. Ausprobieren lohnt sich!

Gericht Plätzchen
Herkunft Baden-Württemberg
Portionen 3 Dutzend Stück
Kalorien 249 kcal

Zutaten

  • 500 g Mehl Type 405
  • 500 g Puderzucker
  • 4 Eier
  • 1 Messerspitze Hirschhornsalz
  • 1-2 EL Kirschwasser
  • etwas Anis
  • Stärkemehl zum Einpudern

Zubereitung

  1. Alle Zutaten für mehrere Stunden in einen warmen Raum stellen. Die Eier schaumig schlagen, dann den gesiebten Puderzucker esslöffelweise zugeben. Die Masse mindestens 20 Minuten rühren. Das in Kirschwasser ganz aufgelöste Hirschhornsalz nach etwa 10 Minuten zugeben. Danach das gesiebte Mehl esslöffelweise unterrühren. Den Teig gut abgedeckt mindestens 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lassen.
  2. Danach eine kleine Portion vom Teig abschneiden und 7 bis 10 mm dick auswellen. Die Springerles-Model (Motiv-Backformen) in den leicht eingepuderten Teig eindrücken. Den restlichen Teig sofort wieder abdecken, er trocknet sonst schnell aus. Die Springerle anschließend 24 bis 48 Stunden trocknen lassen.
  3. Vor dem Backen wird die Unterseite der Springerle wieder befeuchtet, indem man sie kurz auf ein gut feuchtes Küchenhandtuch setzt. Anis auf ein Backpapier streuen, die Springerle draufsetzen und im vorgeheizten Ofen bei 150 Grad Ober- und Unterhitze etwa 10 Minuten lang backen, dann auf 125 Grad zurückschalten und weite­re 10 Minuten backen. Nach dem Backen in einem Pappkarton an einem feuchten Ort aufbewahren, zum Beispiel auf dem Balkon oder in einem kühlen Keller.

 

Vanillekipferl

Die zarten Kipferl dürfen auf einem bunten Plätzchenteller auf keinen Fall fehlen.

Gericht Plätzchen
Herkunft Österreich
Portionen 70 Stück etwa
Kalorien 485 kcal

Zutaten

Für den Teig

  • 200 g Mehl
  • 80 g Zucker
  • 175 g kalte Butter
  • 2 Eigelb
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • Mark einer Vanilleschote
  • 1 Prise Salz

Zum Wälzen

  • 10 Päckchen Bourbon-Vanillezucker

Zubereitung

  1. Alle Zutaten zügig zu einem glatten Teig verkneten, daraus 2 lange Rollen formen und in Frischhaltefolie gewickelt mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank legen.
  2. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Die Teigrollen portionsweise aus dem Kühlschrank nehmen und in je 35 Scheiben schneiden. Jedes Teigstück zuerst zu einer kleinen Kugel und dann zu einer etwa 5 cm langen, an den Enden spitz zulaufenden Rolle formen. Diese auf das Backblech legen und dabei zu einem Hörnchen biegen. Damit die Kipferl beim Backen nicht verlaufen, eventuell noch einmal kurz kühlen.

  3. Anschließend etwa 15 Minuten backen. Den Vanillezucker in einen tiefen Teller geben und die noch warmen Kipferl darin wälzen. Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.

DIE RICHTIGE ZEIT ZUM PLÄTZCHENBACKEN

Im Brauchtum beginnt an Mariä Empfängnis traditionell die Weihnachtsbäckerei – auch wenn das einem anderen alten Brauch gänzlich zuwider läuft, nach dem die Hausfrauen an diesem Tag nicht arbeiten sollten … 

Mariä Empfängnis

Mariä Empfängnis

ist die Abkürzung für das katholische „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria“. Es wurde 1477 von Papst Sixtus VI eingeführt, und es hat nichts mit der unbefleckten Empfängnis Marias zu tun. Das Fest liegt ja neun Monate vor Mariä Geburt am 8. September, es geht also um den Zeitpunkt, als Anna (Marias Mutter) mit Maria schwanger wurde. Dass daran ihr Mann Joachim beteiligt war, steht zwar außer Frage. Für die katholische Kirche gilt jedoch das Dogma, dass Maria durch Gott „von jeglichem Makel der Urschuld unversehrt bewahrt wurde“. Die Gottesmutter Maria war damit frei von der Erbsünde.

Nüsse

Übrigens …

… mussten in alten Zeiten die Weihnachtsplätzchen bis zum 12. Dezember fertig sein. Danach wurde nicht mehr gebacken.